Tag 10. der letzte – Mellah. Gräber. Lieblingssouk.

Unseren letzten Tag hier in Marrakesch begannen wir mit einem Spaziergang zum jüdischen Friedhof. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir die Mellah, das ehemals jüdische Viertel, heute Armenviertel mit hauptsächlich muslimischen Bewohnern, und entdeckten eine Gasse, in der wir noch nicht waren …
foto.9ers.at - _H981691foto.9ers.at - _H981720foto.9ers.at - _H981722

Den Friedhof gibt es seit dem 16. Jahrhundert. Er ist in Abschnitte unterteilt, wo die Urnen von Kinder bestattet sind – die meisten von ihnen fielen Typhus zum Opfer –, von Frauen, Männern und im Mittelteil von Gelehrten und Rabbis, die über alle Bestatteten “wachen”. Die Gräber sind aus Lehmziegeln aufgeschichtet und mit Putz überzogen, die meisten im Laufe der Zeit zerfallen, deshalb gibt es momentan eine große Renovierungsaktion.

foto.9ers.at - _H981693foto.9ers.at - _H981695foto.9ers.at - _H981699foto.9ers.at - _H981702foto.9ers.at - _H981707

Der Rückweg führte uns nochmal durch die Mellah und dann durch unseren Lieblingssouk “Semmarine” zur letzten Teepause dieses Urlaubs und zurück ins Hotel.

foto.9ers.at - _H981739foto.9ers.at - _H981740
Gegen Abend, wenn der Hunger naht, werden wir noch einmal den “Meister der Tontöpfe” (siehe Tag 8) aufsuchen und uns ein letztes Mal an echtem Marrakesch-Streetfood laben.

Morgen geht es dann zurück in die Heimat. Wir danken allen, die uns “begleitet” haben und freuen uns auf Feedback! B’saha.

Tag 9 – Riad. Relaxing. Tombeaux.

Den heutigen Tag haben wir großteils faul im Hotel verbracht.
Wir sind hier im Riad Aliya im Süden der Medina, ca. 10 Gehminuten vom Zentrum mit dem Jemaa el fna und den Souks entfernt – ideale Lage also, um alles zu Fuß zu erkunden. Das Hotel ist klein (8 Zimmer), familiär und gemütlich. Die Angestellten sehr freundlich und bemüht, mans spricht Französisch (jaaa, ich kanns noch Open-mouthed smile) und Englisch. Das Mobiliar ist zwar etwas abgewohnt aber alles ist sauber und zweckmäßig. Es ist hier auch ein Restaurant dabei, die Preise sind aber auf europäischem Niveau und das Essen eher fad. Es ist sehr ruhig, vom Trubel in der Medina hört man hier gar nichts, auch nicht auf der Dachterrasse, die wir zu unserem Lieblingsplatz erkoren haben. Die Temperaturen sind so angenehm, dass wir auch zum Frühstück und am Abend im Freien sitzen. Morgens und Abends kann man durchaus eine Jacke vertragen, ansonsten ist es fein warm.

foto.9ers.at - PNG-7766foto.9ers.at - _H981098foto.9ers.at - PNG-8448foto.9ers.at - PNG-8451foto.9ers.at - PNG-8460foto.9ers.at - PNG-8461

Am Nachmittag sind wir dann noch zu den “Tombeaux saadiens” spaziert, 2 Minuten vom Hotel. Es sind dies sehr kunstvolle Gräber der Saadier aus dem 16./17. Jahrhundert.

foto.9ers.at - PNG-8465foto.9ers.at - PNG-8468foto.9ers.at - _H981676foto.9ers.at - _H981679foto.9ers.at - PNG-8473foto.9ers.at - _H981681foto.9ers.at - PNG-8495

Anschließend setzten wir uns noch auf die Dachterrasse eines Cafès ums Eck vom Hotel, genossen ein paar marokkanische Häppchen und den Ausblick auf die (heute sehr ruhige) Straße vor der Kasbah.

foto.9ers.at - PNG-8500foto.9ers.at - PNG-8505

Nun sitzen wir auf “unserer” Dachterrasse und lassen den Abend bei einem guten marokkanischen Weißwein und exzellenten Harissa-Oliven ausklingen.
Morgen, an unserem letzten Tag hier, werden wir uns nochmal ins Getümmel stürzen, dann sind 10 interessante, eindruckvolle und auch entspannende Tage in Marrakesch auch schon wieder vorbei und es erwarten uns der Winter und die nächsten Termine zuhause.

A demain.

Tag 8 – Grün. Food. Street.

Heute stand also der Heller-Garten “Anima” ca. 30km südlich von Marrakesch auf dem Programm.
Vor der Moschee Koutroubia war Treffpunkt, mit einem kleinen modernen Bus wurden wir hingebracht.

foto.9ers.at - _H981650foto.9ers.at - _H981656

Von außen ist nichts sichtbar, erst nach dem Betreten durch das “Tor zum Paradies” offenbart sich die Schönheit des Gartens.
Wie wir es bereits vom Heller-Garten am Gardasee kennen, ist auch dieser durchgestylt und trotzdem natürlich, sehr gepflegt und zeigt eine Vielfalt an regionalen Pflanzen, dazwischen teilweise recht bizarre Kunstwerke. Der Garten ist eine Ruheoase, auch der Besucherandrang hält sich in Grenzen und wir genießen knapp drei Stunden (inklusive Teepause) im “Paradies”.

foto.9ers.at - _H981641foto.9ers.at - _H981559foto.9ers.at - _H981568foto.9ers.at - _H981575foto.9ers.at - _H981593foto.9ers.at - _H981636foto.9ers.at - PNG-8237foto.9ers.at - PNG-8243foto.9ers.at - PNG-8273foto.9ers.at - PNG-8315foto.9ers.at - PNG-8336foto.9ers.at - PNG-8316foto.9ers.at - PNG-8324foto.9ers.at - PNG-8325foto.9ers.at - PNG-8373foto.9ers.at - _H981626foto.9ers.at - PNG-8349foto.9ers.at - PNG-8385
Um 15.00 Uhr geht es wieder zurück in die Stadt, wo wir uns zuerst eine Portion  frisch gebackener knuspriger Super-Chips bei einem Straßenhändler gönnen – großartig.foto.9ers.at - PNG-8395
Und zum ersten Mal seit wir hier sind erwischen wir dann authentisches Streetfood. Vor einem kleinen Lokal an der Straße sitzen wir auf Plastikstühlen an einem Plastiktisch, als Servietten dient Packpapier – hinter uns brausen Autos und Mopeds und ein ständiger Strom von Menschen zieht am Gehsteig direkt an uns vorbei, doch das macht alles nichts: Das Essen ist so fantastisch, da geht das Rundherum einfach unter Open-mouthed smile.
In Tontöpfen auf Holzkohle wird hier portionsweise Huhn und Rind in Gewürzen 1 Stunde lang sanft gegart, immer beaufsichtigt vom “Maitre”, der ununterbrochen in die Töpfe schaut und den Garzustand des Fleisches prüft. Dazu gibt es weiße Bohnen in einer würzigen Sauce – hab ich schon erwähnt, dass es FANTASTISCH geschmeckt hat??? Winking smile

foto.9ers.at - _H981660foto.9ers.at - PNG-8415foto.9ers.at - _H981669

Es ist das erste Essen hier, abgesehen von dem, das wir selbst im Kochkurs zubereitet haben, das gut gewürzt ist und fantastisch schmeckt – in den Tourilokalen bekommt man geschmacklosen Couscous mit fadem weichgekochten Gemüse oder Burger, die zwar gut sind, aber halt nicht wirklich lokales Food.
Gesättigt und glücklich treten wir dann den Heimweg an, nicht ohne noch ein paar Eindrücke vom Straßenleben festzuhalten.

foto.9ers.at - PNG-8427foto.9ers.at - PNG-8432

Im Hotel angekommen werden wir vor unserem Zimmer von einem der heimlichen Chefs des Hauses begrüßt – wir nennen sie “Ça va”-Vögel (es sind Hausammern), da ihr Gezwitscher wie der französische Gruß klingt …

foto.9ers.at - PNG-8443

A demain! Bonne nuit!

Tag 7 – Süßes. Souvenirs. Entspannung.

Der Tag begann heute nach dem Frühstück im Souk. Wir wollten ein paar Mitbringsel einkaufen und einfach nur Bummeln. Vormittags war auch noch nicht so viel los, die Händler teilweise noch beim Aufbauen und Herrichten und die Aufdringlichkeit hielt sich in Grenzen – oder haben wir uns mittlerweile daran gewöhnt? Beim Spaziergang durch die Gassen wurden wir fündig und entdeckten einiges Nettes … danach draufzukommen, dass so manches „Schnäppchen“ ausserhalb des Souks nur einen Bruchteil gekostet hätte, tut der Freude über die schönen Sachen aber keinen Abbruch – es handelt sich ja nicht um große Beträge und für österreichische Verhältnisse haben wir trotzdem günstig eingekauft.
Unter anderem auch die „Nachmittagsjause“ an einem Stand voller picksüßer (das ist wörtlich zu nehmen Open-mouthed smile !) „Gutelen“ – arabische Süßigkeiten, bestehend aus Honig, Zucker, Mandeln, Pistazien, Dörrpflaumen, Rosenwasser usw. – 1000 Kalorien 1 Stück … aber man gönnt sich ja sonst nix …

foto.9ers.at - _H981517foto.9ers.at - _H981538

Anschließend ging es weiter durch den Souk, die Leute wurden mehr und als wir wieder auf unseren inzwischen schon altbekannten Wegen landen, beschließen wir, ins Hotel zurückzukehren und uns zwei entspannte Stunden im Hammam zu gönnen. Die haben wir jetzt gerade hinter uns – sooooooo fein und Haut wie Babypopo Winking smile.
Heute gehen wir nicht mehr raus, einmal ist genug. Morgen steht der Anima-Garten von André Heller am Programm. Der liegt etwas 40 Busminuten südlich der Stadt und wir werden den morgigen Nachmittag dort verbringen – da gibt es sicher unzählige Fotomotive und unsere Speicherkarten werden wieder glühen … wir melden uns – à demain.

foto.9ers.at - _H981519foto.9ers.at - _H981523foto.9ers.at - _H981525

P.S. Ein paar Worte zur Stadt und den Leuten:
Marrakesch hat sich in der Medina seine Ursprünglichkeit bewahren können, zumindest was die Architektur betrifft (auch Renovierungen, und davon sind viele im Gange, halten sich an die „alten“ Formen und Muster). Auch sieht man neben den Touriläden auch viele Geschäfte mit Alltagsdingen, wo die Einheimischen einkaufen. Essensstände, wo sich die Marrakschi ihr „Jäuschen“ gönnen gibt es mindestens ebensoviele wie auf Toursiten ausgerichtete Imbissbuden und Lokale – viele davon mit Dachterrassen, von denen man meist einen guten Blick über die Stadt hat. Die Gassen der Medina sind eng und eigentlich für Fahrräder und Mopeds verboten, von Autos gar nicht zu reden. Das wird aber ignoriert und so rasen Mopedfahrer (junge und alte) viel zu schnell durch Gassen in denen sie kaum an den Fußgängern vorbeikommen, ebenso ungestüm sind manche Radfahrer unterwegs (vor allem Kinder) und ab und zu sieht man dann schon einen alten Mann, der so einen „Wilden“ von seinem Bike holt und zum Schieben verdonnert … Die Geruchseindrücke sind nicht so intensiv wie sir das zB von Indien kennen, aber so manche „Metzgerei“ verströmt vor allem am Abend ein Odeur von ungekühltem Fleisch, dafür entschädigen dann die Gewürzstände – und davon gibt es Hunderte.
Die Medina ist ein Labyrinth, und wir gehen oft planlos (wörtlich!) drauflos, um Neues zu entdecken, landen aber trotzdem immer wieder in Gassen, die wir schon kennen – und zum Hotel zurückgefunden haben wir bis jetzt immer, wobei uns manchmal Google-Maps zu große Umwege erspart hat.
Vor Antritt der Reise habe ich, wie sicher viele vor mir, den Fehler gemacht, in diversen Foren nachzulesen – das sollte man lassen, früher gab es das auch nicht und man verreiste sicher weniger voreingenommen. Marrakesch wird oft als gefährlich (Raubüberfälle) und für Frauen sehr anstrengend (Belästigung) dargestellt … das ist Unfug und ein Vorurteil, das sich in unseren Breiten hartnäckig gegenüber der „arabischen Welt“ hält. Wir sind immer mit unseren (nicht gerade billigen) Kameras unterwegs und hatten noch nie den Eindruck, dass irgendjemand darauf ein Auge geworfen hätte, von Übergriffen gar nicht zu reden. Und die Menschen sind durchwegs sehr freundlich. Sobald man sich ihnen zuwendet und grüßt, wird freundlich zurückgegrüßt und gelächelt. Auch mir als Frau geht  das so, egal ob gegenüber Männern oder Frauen. Man kann jederzeit jemanden ansprechen und etwas fragen, ich habe kein einziges Mal eine Abfuhr bekommen, abgesehen von einem Essenstand-Betreiber, der mich nicht in seine Töpfe schauen ließ und nur sehr unwillig Auskunft darüber gab, was er denn hier mache (Harald meinte dann, der koche ja für Einheimische und nicht für Touris Winking smile).
Also alles gut. Sehr zu empfehlen!

Tag 6 – Gassen. Straßen. Plätze.

Da wir beide ein wenig angeschlagen sind (das Alter fordert seinen Tribut Winking smile – schnupfig und ein wenig Husten, da es morgens und abends schon ein wenig frisch ist), wollten wir uns heute keine so große Tour zumuten.
Deshalb schlenderten wir nach dem Frühstück durch die Mellah (ehemaliges jüdisches Viertel) Richtung jüdischer Friedhof, der aber leider geschlossen war – Sabbat, wir hätten es uns denken können. Dafür sahen wir ein paar sehr usrprüngliche Gassen des heutigen Armenviertels – aber auch hier trifft man alle paar Meter Touristen …
Am Retourweg zum Hotel fanden wir uns in den bereits vertrauten Soukgassen wieder, wo wir uns noch mit einem frisch gepressten Granatapfelsaft stärkten.

foto.9ers.at - _H981455foto.9ers.at - PNG-8088foto.9ers.at - _H981453foto.9ers.at - PNG-8106foto.9ers.at - PNG-8115foto.9ers.at - PNG-8121foto.9ers.at - PNG-8130

Den Nachmittag verbrachten wir gemütlich auf der Hotelterrasse, bevor wir gegen Abend zum Jemaa el Fna aufbrachen, “bewaffnet” mit Kameras und Stativen, um den abendlichen Trubel dort einzufangen. Der Jemaa el Fna ist das “Herz” Marrakeschs – oder die größte Touristenfalle we’ve ever seen. Unzählige Händler und Gaukler umschwirren die zahllosen Touristen – erträglich ist das nur von der Terrasse eines Cafés aus, wo sich zwar auch die Leute stapeln und die Fotoplätze an der Brüstung überaus begehrt und nur mit viel Geduld zu ergattern sind, aber zumindest wird man nicht dauernd angesprochen und zum Kauf irgendeines “made in China”-Nepps genötigt. So konnten wir in relativer Ruhe einige Bilder machen.

foto.9ers.at - _H981500foto.9ers.at - _H981493foto.9ers.at - PNG-8148foto.9ers.at - PNG-8192

Gute Nacht! B’saha!

Tag 5 – Gerber. Färber. Berber.

Heute hatten wir einen privaten Guide: Mohammed, ein älterer Herr, der sich vor vielen Jahren im Selbststudium Deutsch beigebracht hatte und sich sehr gut damit verständigen kann. Wir haben die Touristen-Hotspots ja schon “abgearbeitet” und wollten etwas sehen, wo nicht alle Touristen hinkommen – so zumindest der Plan …
Erste Station waren die Gerbereien am Ostrand der Medina. Wir bildeten uns doch tatsächlich ein, dass das etws sei, was andere Touris nicht im Programm haben … falsch gedacht … inzwischen ist uns klar, dass es in Marrakesch keinen Quadratzentimeter ohne Touris gibt … Aber zurück zu den Gerbereien:
Es waren ein paar andere Touris dort, auch mit Guides – ohne ist es nicht so ratsam, da für jedes Foto “bakschisch”, also Trinkgeld, erwartet wird und “führerlose” Touristen sicher das dreifache bezahlen. Trotzdem sollte man das gesehen haben – Lederprodukte werden wir zumindest in Zukunft mit einem etwas anderen Blick betrachten.
Die Arbeiter dort lösen die Haare mit ungelöschtem Kalk (gaaaanz gesund, vor allem für die Haut) von den Tierhäuten (Schaf, Ziege, Dromedar und etwas Rind), dann wird mit Wasser gespült – wohin das giftige Abwasser läuft wurde uns nicht offenbart. Es handelt sich hier um Familienbetriebe und alle männlichen Mitglieder helfen mit. Ein junger Mann war dabei, der zwar behauptete 18 Jahre alt zu sein, aber sicher keinen Tag älter als 14 war … kein Kommentar.
Der angekündigte Gestank (gegen den jeder Guide seine “Schäfchen” mit frischen Pfefferminzzweigen ausstattet) hielt sich in Grenzen, der Schmutz und der Zustand so manchen Arbeitsesels allerdings nicht und beim Betreten der dritten Gerberei gaben wir auf … genug!

foto.9ers.at - _H981295foto.9ers.at - _H981303foto.9ers.at - _H981312foto.9ers.at - PNG-7990foto.9ers.at - PNG-7992foto.9ers.at - PNG-8005

Von den Gerbern ging es dann quer durch die Medina zu den Färbern, die in einem Hof Wolle und Stoffe mit reinen Naturmitteln färben (so wird zumindest behauptet) und dort zum Trocknen und zum Verkaufen aufhängen. Da heute Freitag ist und nicht alle arbeiten, bekamen wir vom Färbevorgang leider nichts zu sehen … ehrlich gesagt, sahen wir dort auch keine Farbbecken oder ähnliches, wir sind also nicht ganz so sicher, ob es sich da wirklich um den Ort der Arbeit handelt oder nur um einen “Touristenhof” für Show und Verkauf … Wir werden dort nochmals vorbeischauen und es herausfinden.

foto.9ers.at - PNG-8050foto.9ers.at - PNG-8063

Die blaue Farbe entsteht übrigens durch Indigo, Rot durch Klatschmohn, Grün durch Minze und Gelb durch Safran – so informierte uns unser Guide.
Im Färberhof hatten wir auch eine “Berberbegegnung” – Harald wurde “eingewickelt” Open-mouthed smile

foto.9ers.at - PNG-8056

Das Tuch haben wir aber nicht gekauft und damit den gesprächigen Herren ziemlich verärgert – sorry, aber wir können nicht den ganzen Souk aufkaufen …

Auf dem Rückweg durch Souks und einsame Seitengassen mit viel “silent architecture” (Häuser, denen man von Aussen gar nicht ansieht, was sich hinter den Mauern verbirgt und die dann natürlich auch innen entsprechend ruhig, weil abgeschottet, sind), begegneten uns wieder unzählige Fotomotive: Mohammed zeigt uns einige Handwerksbetriebe und vor allem die bunten Verkaufsstände und das fantastische Licht haben es uns angetan.

foto.9ers.at - _H981371foto.9ers.at - _H981396foto.9ers.at - PNG-8043foto.9ers.at - PNG-8071foto.9ers.at - PNG-8080

Für morgen haben wir noch keine konkreten Pläne, auf unserer “Liste” stehen aber noch einige Highlights (hoffentlich) – laßt euch überraschen.
A la prochaine!

P.S. Die schrecklichen abfotografierten Bilder der ersten Beiträge sind übrigens seit gestern ausgetauscht und können bewundert werden Open-mouthed smile

Tag 4 – Kochen. Genießen. Koffer.

Kochkurs im Atelier faim d’epice am Stadtrand von Marrakesch:
Um 10 Uhr werden wir in der Nähe unseres Hotels von Michel, dem Betreiber der Kochschule, abgeholt und fahren ca. 20 Minuten in den Westen von Marrakesch. Dort betreibt Michel mit seiner Frau auf einer 17ha großen Farm mit Oliven-, Granatapfel- und diversen Zitrusfruchtbäumen, Hühnchen (mit neugierigen Zwergen), Hund Choupette und einigen Katzen (eine davon heißt Ananas und ist Vegetarierin Smile ) eine Kochschule, in der man lernt, mit der Tajine (dem typischen marrokanischen “Kochtopf” mit kaminartigem Deckel) zu kochen.
Nach hauseigenem Kräutertee und einer kurzen Einführung starten wir mit Fladenbrot. Unter der fachkundigen Anleitung unserer Instruktorin formen wir runde Brote, die nach einer Ruhepause in der Pfanne gebacken werden. Sie zeigt uns drei verschiedene Salate, bevor es schließlich ans “Eingemachte” geht und wir endlich unsere Tajinen “in Betrieb” nehmen dürfen. Fein geschnittene Zwiebel werden in einer Gewürzmischung angebraten und karamelisiert, aufgegossen und mit Fleischstücken ergänzt. Das Ganze schmort dann ca. 45 Minuten vor sich hin und wird mit kandierten Orangenschalen und Orangensirup abgerundet. Als Appetizer gibt es fabelhafte Oliven (natürlich von der Farm) und Fladenbrot mit Olivenöl und Salz, dazu eine Nussmischung mit Datteln und Rosinen. Soooo gut, dass wir nicht widerstehen können und davon schon so viel essen, dass für den Hauptgang kaum Hunger übrigbleibt.
Für den müssen wir uns aber sowieso noch gedulden, vorher wird noch unser Geruchssinn auf die Probe gestellt: In Blindproben sollen wir verschiedene Gewürze erschnüffeln … gar nicht so einfach, vor allem, wenn Fallen eingebaut sind wie eine Gewürzmischung (Ras el Hanout) und ranzige Butter … Open-mouthed smile
Anschließend lernen wir noch, wie man marrokanische Crepes zubereitet, dann dürfen wir essen und unsere selbstgemachten Tajines genießen.

foto.9ers.at - PNG-7924foto.9ers.at - _H981178foto.9ers.at - PNG-7913foto.9ers.at - _H981204foto.9ers.at - PNG-7934foto.9ers.at - _H981206foto.9ers.at - _H981188foto.9ers.at - _H981219foto.9ers.at - _H981233foto.9ers.at - _H981268foto.9ers.at - _H981278foto.9ers.at - PNG-7955foto.9ers.at - _H981241foto.9ers.at - PNG-7964

Um 16.00 endet der Kurs und wir lassen uns zum Flughafen bringen, wo wir endlich unseren “verlorenen” Koffer in Empfang nehmen können … man glaubt kaum, wie sehr einem eine Hose zum Wechseln und ein lahmer Laptop fehlen können Open-mouthed smile.

Morgen werde wir mit einem privaten Führer hoffentlich ein paar interessante Ecken der Stadt erkunden – Bericht folgt, bleibt dran!

Bonne Nuit und a bientôt.

Tag 3 – Koranschule. Alte Fotos. Souk. 

Nach dem Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels geht es los. Heute wollen wir uns die Koranschule und das Musée de la Photographie ansehen.

Vorerst geht es auf dem kürzesten Weg in Richtung Jemaa el fna. Wir wollen die Nebenwege nehmen um die schon recht aufdringlichen Händler zumindest etwas zu umgehen. Das ist leider erfolglos, weil uns ein sehr freundlicher alter Hassan in ein Gespräch verwickelt und aus seinen Unterlagen tatsächlich eine Ansichtskarte von Innsbruck zaubert. Er war angeblich mit dem Zirkus Krone in ganz Europa unterwegs. Und schon stehen wir wieder in einem Kräuterladen und Souvenirgeschäft.

Wir werden es schon noch lernen, gleich die Händler zu ignorieren. Es gibt ja eh überall das Selbe: Kräuter, Silberschmuck, Lederzeugs und so.

Unser Trip durch die Medina zieht sich schließlich über fast 10km und 5 Stunden mit einer beeindruckenden Koranschule aus dem 16.Jhd., einem Fotomuseum mit Fotografien von Marokko um 1900, und viel Souk … Einkaufswürdiges haben wir bereits sondiert, die Shoppingtour folgt.


Morgen steht ein Kochkurs am Programm … wir sind gespannt.

A bientôt.

P.S.: die Bilder werden alsbald in erstklassiger Qualität nachgereicht.

Tag 2 – Ruine. Palast. Palästchen.

Früh am Morgen gegen 9 Uhr ist es noch kühl und auf den Straßen wenig los. Ein kurzer Spaziergang führt uns zuerst in das Palais el Badi. Der alte Palast ist zwischenzeitlich nur mehr Ruine und wird auch restauriert. Einige Ausstellungen werten den Besuch auf, wenn auch für uns nur halbherzig, da die Texte halt nur in Französisch und Arabisch sind.
Der anschließende Besuch im Palais Bahia ist wesentlich sehenswerter. Das haben sich sicher auch die sehr vielen Touristenkollegen gedacht. Natürlich finden wir uns in einer chinesischen Reisegruppe wieder. Ihr erinnert euch sicher an unseren Aufenthalt im Königspalast in Phnom Penh?! 🙂


Nach einer langen Mittagspause besuchten wir noch ein kleines Palais am Stadtrand. Hin und zurück mit dem Taxi war die bequemste Methode. Sonnenuntergangslicht, verliebte Pärchen, platschende Fische (und noch einmal: Kambodscha lässt grüßen!) – Romantik pur.


Für jene, denen sich ein Fragezeichen auftut, empfehlen wir unseren Kambodscha-Blog.

Wir genießen jetzt noch unser Abendessen.

Bis morgen.

P.S.: wir wissen, dass die Bildqualität nicht das ist, was möglich wäre, aber am Smartphone und ohne Laptop (der kommt erst am Donnerstag aus Frankfurt) ist es leider sehr mühsam. 😉 Die Bilder werden verlässlich ersetzt; schaut einfach wieder rein. P+H